From static to dynamic – So nutzt du Motion Design für deine Kommunikation

Statische Gestaltung war gestern. Motion Design ist der Schlüssel, um in Zeiten schrumpfender Aufmerksamkeitsspannen und Reizüberflutung hervorzustechen. Das gilt für Marketing-Teams, Agenturen und jeden, der eine Botschaft senden will. Im Beitrag verrate ich, wie Bewegung als strategisches Werkzeug funktioniert – sei es auf DOOH-Screens an Bahnhöfen oder in Social Reels – und welchen Vorteil animierte Gestaltung für deine Marke und Kommunikation bereithält.

Mach Motion Design zum Mittelpunkt

Das Entscheidende: Motion Design ist längst nicht nur ein Add-on für fancy Social Assets – sondern ein zentraler Teil von Kommunikation. Die Kraft von Bewegung zeigt sich aktuell besonders im Bereich Digital Out of Home (DOOH): Großflächige Screens an Bahnhöfen, Straßen oder in Einkaufszentren fordern blitzschnelles Storytelling. Hier entscheidet oft der Bruchteil einer Sekunde, ob eine Botschaft wahrgenommen wird – oder untergeht. Bewegung hilft dabei, Inhalte plakativer, spannender und einprägsamer zu machen.
Dass bereits kleinste Bewegungen einen Unterschied machen, belegt ein Experiment von Vertical Impression: Full Motion Ads erzielen 11 % mehr Aufmerksamkeit als statische Inhalte – und selbst subtile Animation („Lite Motion“) führt zu einer Steigerung um 8 %.

Ein Beispiel: Für unseren Kunden Fahrrad XXL haben wir im Rahmen der „Bike-Leasing“- Kampagne eine DOOH-Animation entwickelt, die durch klare Typografie, rhythmische Bildabfolge und einfache Dramaturgie sofort ins Auge fällt – und auf kürzester Strecke die Angebotsbotschaft transportiert.

 

Wichtig: Gutes Motion Design passiert nicht „on top“. Es steht schon ganz am Anfang – in der Konzeptphase, in der Art Direction, in der Frage: Wie fühlt sich die Marke in Bewegung an?

Motion wird E-Motion

Jede Bewegung kommuniziert. Ob ein Typo-Element schwebt oder stößt, ob eine Form sanft pulsiert oder dramatisch explodiert – jede Animation trifft eine gestalterische Aussage. Daraus folgt: Bewegung darf kein nachträglicher Effekt sein, sondern muss als integraler Bestandteil der Markenidentität von Anfang an mitgedacht werden.

 

Gerade bei DOOH kommt es darauf an, mit minimalen Mitteln maximal zu wirken: Starke Kontraste, klare Dramaturgie, bewusste Reduktion – all das sind Zutaten für wirkungsvolle Animation im öffentlichen Raum. Wer animiert, muss sich fragen: Welchen Mehrwert bringt diese Bewegung? Unterstreicht sie meine Aussage? Vermittelt sie Funktion? Atmosphäre? 

 

Was bewegt deine Zielgruppe?

Motion Design bleibt auch in digitalen Interfaces ein Gamechanger. Microinteractions – also kleinste, gezielt animierte Reaktionen auf die Nutzenden – machen Produkte nicht nur intuitiver, sondern auch sympathischer. Ein subtil vibrierender Like-Button, ein Loader, der eine Geschichte erzählt, oder eine Scroll-Animation, die Inhalte dramaturgisch aufbaut – all das schafft Orientierung und Bindung.

Gleichzeitig sehen wir: Auf Social Media performt Bewegtbild besser. Studien von Meta und Hubspot zeigen, dass animierte Inhalte (z. B. Reels) im Schnitt 20–30 % höhere Engagement-Raten erzielen als statische Posts. Für die Stadt Troisdorf haben wir für eine Nahmobilitätskampagne ein animiertes Intro konzipiert, das Reels visuell einheitlich einleitet – und so einen klaren Wiedererkennungswert schafft.

Motion Design verbessert die User Experience, weil es Rhythmus in die Darstellung von Informationen bringt. Statt alles auf einmal zu zeigen, wird der Blick gelenkt. Inhalte werden aufgeteilt und dramaturgisch priorisiert. Das hilft nicht nur der Ästhetik, sondern auch dem Verständnis.

Tools und Workflows für fließende Prozesse

Ob Figma, After Effects, oder Lottie: Heutige Tools machen’s möglich, Animationen schon früh im Prozess zu testen und in den Gesamtflow einzubetten. Der Schlüssel liegt im Mitdenken: Wer Bewegung schon in Wireframes und Storyboards berücksichtigt – ob für eine App oder ein DOOH-Asset – spart Zeit und schafft ein konsistenteres Markenerlebnis.

 

Wir denken Motion Design von Anfang an mit: Art Direction, Bewegtbild und Motion Design greifen bei uns ineinander. Unsere Konzepte atmen schon in der Entwurfsphase. Das hilft uns nicht nur, besser zu gestalten, sondern auch, Ideen intern und extern überzeugender zu präsentieren – egal ob auf dem Smartphone oder auf einem 9:16-LED-Screen in der Fußgängerzone.

Bewegung ist kein Trend, sondern Designlogik

Design, das nicht in Bewegung gedacht ist, bleibt unvollständig. Wer heute Marken sichtbar machen will – im digitalen oder im urbanen Raum – muss die Dynamik ihrer Kommunikation mitdenken, vom ersten Scribble bis zum finalen Asset. Motion Design ist kein nice to have, sondern schon lange ein ein Must-have – vor allem in einer Welt, die selbst ständig in Bewegung ist.

Und was ist mit KI?

Generative KI hat im Bereich Video und Animation eine neue Ära gestartet. Tools wie Midjourney, Google Veo3, Runway, Sora oder Adobe Firefly ermöglichen es, komplexe Bewegtbildinhalte mit wenigen Prompts oder Skizzen zu erzeugen. Für Agenturen wie uns bedeutet das: schnellere Iterationen, neue kreative Spielräume – aber auch ein radikales Umdenken in den Prozessen.

 

Statt alles framegenau zu planen, werden Systeme definiert, Stimmungen vorgegeben, Stilrichtungen ausprobiert. Die Rolle der Art Direction wird dabei nicht ersetzt, sondern transformiert: Wir werden mehr zu Kurator*innenDramaturg*innen, Prompt-Designer*innen. Wer die kreative Richtung vorgibt, kann KI nutzen, um Ideen schneller sicht- und erlebbar zu machen – auch für Bewegtbild und DOOH.

 

Quellen

https://www.verticalimpression.com/post/does-movement-matter-testing-video-vs-static-in-dooh?

Social Media Today / Emplifi (2022): Instagram Reels Driving Higher Reach and Engagement.
https://www.socialmediatoday.com/news/Brands-Driving-Higher-Reach-and-Engagement-via-Instagram-Reels/632817/

Buffer (2024): Instagram Reach and Engagement Analysis – What Format Works Best?
https://buffer.com/resources/instagram-reach-engagement-analysis/

HubSpot (2025): Video Marketing Statistics and Social Media Trends.
https://www.hubspot.com/marketing-statistics

Maximise Media (2024): Reels vs. Static Post: Which Performs Better?
https://www.maximisemedia.in/blog/reels-vs-static-post-which-is-better-on-instagram-meta/

Sociocreator (2025): Engagement Rates of Instagram Formats in Influencer Campaigns.
https://sociocreator.com/blogs/instagram-reels-vs-static-posts-influencer-campaigns

 

 

Ansprechpartner*in

Maximilian HubertzProfessional Art Director